Die unheimliche Popularität der "Israelkritik"

Termin: 
Dienstag, 21. Januar 2020 - 18:00
Ort: 

Liberale Jüdische Gemeinde Hannover K.d.ö.R.
Fuhsestraße 6
30419 Hannover

Kostenbeitrag: 

Eintritt frei

Ein Vortrag von Alex Feuerherdt

Mehr als ein Viertel der Deutschen vertritt derzeit einer Umfrage zufolge die Ansicht: „Bei der Politik, die Israel macht, kann ich gut verstehen, dass man etwas gegen Juden hat.“ Gar fast 40 Prozent stimmen der Aussage zu: „Was der Staat Israel heute mit den Palästinensern macht, ist im Prinzip auch nichts anderes als das, was die Nazis im Dritten Reich mit den Juden gemacht haben.“ Als sich Israel im Sommer 2014 einmal mehr gegen den Raketenterror der Hamas verteidigte, kam es in deutschen Städten zu großen Aufmärschen, auf denen Parolen wie „Kindermörder Israel“ und „Jude, Jude, feiges Schwein“ gerufen wurde und es zu tätlichen Angriffen auf Gegendemonstranten kam.

In deutschen Schulbüchern für das Unterrichtsfach Geschichte finden sich tendenziöse Sätze wie: „Israel stellt tagtäglich seine Überlegenheit als Besatzungsmacht demonstrativ zur Schau, indem es die Palästinenser demütigt und ihnen unmenschliches Leid zufügt.“ Deutsche Medien veröffentlichen Karikaturen, die den israelischen Premierminister als Giftmischer zeigen, und werfen ihm vor, „die ganze Welt am Gängelband eines anschwellenden Kriegsgesangs“ zu führen. In der Uno-Generalversammlung werden weitaus mehr Resolutionen gegen Israel verabschiedet als gegen alle anderen Länder dieser Welt zusammen – mit der ausdrücklichen Zustimmung Deutschlands.

Die sogenannte Israelkritik ist populär – man könnte sagen: geradezu unheimlich populär –, in der Bevölkerung, in den Medien, in der Politik. Zwar versäumt es kaum jemand, Israel mit großer Geste ein Existenzrecht zuzusprechen – doch in der Praxis bleibt davon nicht viel übrig, wenn dem jüdischen Staat de facto das Recht abgesprochen wird, sich gegen Angriffe zur Wehr zu setzen. Mehr noch: Diesen Angriffen wird oftmals sogar Verständnis entgegengebracht. Aber warum ist das so? Was treibt die „Israelkritiker“ an? Was wollen sie erreichen?

Alex Feuerherdt ist freier Publizist und lebt in Köln. Er schreibt regelmäßig für verschiedene Zeitschriften und Online-Medien zu den Themen Antisemitismus, Nahost und Fußball, unter anderem für die Jüdische Allgemeine, n-tv.de, die Jungle World und das Portal MENA-Watch. Zudem ist er Betreiber des Blogs Lizas Welt. Gemeinsam mit Florian Markl hat Feuerherdt unlängst im Verlag Hentrich & Hentrich das Buch „Vereinte Nationen gegen Israel – Wie die Uno den jüdischen Staat delegitimiert“ veröffentlicht.

gemeinde@ljgh.de

Anmeldung zur Veranstaltung

Zuletzt geändert: 08.01.2020 - 06:42